Medieninformationen 2015
[137/2015 - 19.11.2015]
Industriedenkmale an der Zwickauer Straße in Chemnitz können mit Fördermitteln saniert werden
Präsident der Landesdirektion Sachsen übergibt Förderbescheide in Höhe von rund 80.000 Euro
Der Präsident der Landesdirektion Sachsen, Dietrich Gökelmann, übergibt heute in Chemnitz der Poelzig Bau Projekt GmbH zwei Fördermittelbescheide in Höhe von insgesamt 79.680,00 EUR. Sie dienen der Sanierung des Heizhauses und des Schornsteins auf dem Gelände der ehemaligen Sigmund Goeritz AG. Davon stammen 50.000,00 EUR aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm V der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM). 29.680,00 EUR steuert der Freistaat Sachsen zur Kofinanzierung bei. Der Bauherr, die Poelzig Bau Projekt GmbH, setzt für die Baumaßnahme Eigenmittel in Höhe von 121.120,00 Euro ein.
Mit Hilfe der Fördermittel vom Freistaat Sachsen und vom Bund soll insbesondere der Schornstein als ältestes noch erhaltenes Bauteil der Fabrikanlage erhalten werden. Hierfür wird der obere Bereich des Schornsteins abgetragen und die Schornsteinöffnung abgedeckt sowie das Ziegelmauerwerk neu verfugt. Im Bereich des Schornsteinsockels sind verschiedene statische Maßnahmen zum Erhalt der Standsicherheit notwendig. Der Schornstein soll gemeinsam mit dem Heizhaus und den noch zu sanierenden Gebäudeteilen sowie der bereits sanierten „Gelben Fabrik“ die ehemals industrielle Nutzung des Areals widerspiegeln. Die aus der Förderung mitfinanzierten denkmalpflegerischen Maßnahmen für das Heizhaus umfassen die Sanierung der südlichen und östlichen Klinkerfassaden und die Erneuerung von Fenstern und Türen.
Die Poelzig Bau Projekt GmbH hat sich die behutsame Transformation eines ehemaligen Industrieareals zum Ziel gesetzt, das ganz wesentlich zur industriellen Geschichte der Stadt Chemnitz gehört.
In den Jahren 1929 - 1933 war die Sigmund Goeritz A.G. das absolut tonangebende Damenwäscheunternehmen Deutschlands und erweiterte sich explosionsartig. Von der Bebauungsidee des Architekten Prof. Hans Poelzig, einen siebengeschossigen Hochhauskomplex entlang der Ulmen- und Zwickauer Straße zu errichten, wurde letztendlich ein viergeschossiges Teilstück genehmigt, das bis heute noch als Torso vorhanden ist (Poelzig Bau).
Im Mai 1938 wurde die Sigmund Goeritz AG zwangsweise in die Norddeutsche Trikotweberei AG in Berlin überführt, die später als Venus-Werke AG die NS-Zeit überstand und noch in der DDR als volkseigener Betrieb - VEB Trikotagenwerke Ideal und Betriebsteil des VEB Strickwaren Oberlungwitz - erhalten blieb.
Nach der politischen Wende wurde die Produktion 1991 eingestellt. Die Gebäude stehen seitdem leer, wurden teilweise abgebrochen und deren Ausstattungen größtenteils entfernt. Nach jahrelangem Bemühen um den Erhalt der nunmehr maroden Gebäude-substanz ist es seit 2007 einer privaten Investorengemeinschaft gelungen, den Abbruch zu stoppen und die historischen Gebäudeteile nach und nach zu revitalisieren.
Hintergrund zum Förderprogramm:
Zur Förderung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale wurde durch den Freistaat Sachsen in 2015 im dritten Jahr nach 2013 und 2014 ein eigenständiges Förderprogramm (Sonderprogramm Denkmalpflege) aufgelegt. Vorrangig werden über dieses Programm Mittel zur Komplementärfinanzierung von Bundesförderprogrammen (u.a. Denkmalpflegeprogramm, Denkmalschutz-Sonderprogramm, Reformationsjubiläum) bereitgestellt. Das Programm ist 2015 mit 8 Millionen EUR ausgestattet. Gefördert wird der Mehraufwand denkmalpflegerischer Maßnahmen der Sicherung, Instandsetzung, Sanierung und Restaurierung an einem Kulturdenkmal.
Mit Hilfe der Fördermittel vom Freistaat Sachsen und vom Bund soll insbesondere der Schornstein als ältestes noch erhaltenes Bauteil der Fabrikanlage erhalten werden. Hierfür wird der obere Bereich des Schornsteins abgetragen und die Schornsteinöffnung abgedeckt sowie das Ziegelmauerwerk neu verfugt. Im Bereich des Schornsteinsockels sind verschiedene statische Maßnahmen zum Erhalt der Standsicherheit notwendig. Der Schornstein soll gemeinsam mit dem Heizhaus und den noch zu sanierenden Gebäudeteilen sowie der bereits sanierten „Gelben Fabrik“ die ehemals industrielle Nutzung des Areals widerspiegeln. Die aus der Förderung mitfinanzierten denkmalpflegerischen Maßnahmen für das Heizhaus umfassen die Sanierung der südlichen und östlichen Klinkerfassaden und die Erneuerung von Fenstern und Türen.
Die Poelzig Bau Projekt GmbH hat sich die behutsame Transformation eines ehemaligen Industrieareals zum Ziel gesetzt, das ganz wesentlich zur industriellen Geschichte der Stadt Chemnitz gehört.
In den Jahren 1929 - 1933 war die Sigmund Goeritz A.G. das absolut tonangebende Damenwäscheunternehmen Deutschlands und erweiterte sich explosionsartig. Von der Bebauungsidee des Architekten Prof. Hans Poelzig, einen siebengeschossigen Hochhauskomplex entlang der Ulmen- und Zwickauer Straße zu errichten, wurde letztendlich ein viergeschossiges Teilstück genehmigt, das bis heute noch als Torso vorhanden ist (Poelzig Bau).
Im Mai 1938 wurde die Sigmund Goeritz AG zwangsweise in die Norddeutsche Trikotweberei AG in Berlin überführt, die später als Venus-Werke AG die NS-Zeit überstand und noch in der DDR als volkseigener Betrieb - VEB Trikotagenwerke Ideal und Betriebsteil des VEB Strickwaren Oberlungwitz - erhalten blieb.
Nach der politischen Wende wurde die Produktion 1991 eingestellt. Die Gebäude stehen seitdem leer, wurden teilweise abgebrochen und deren Ausstattungen größtenteils entfernt. Nach jahrelangem Bemühen um den Erhalt der nunmehr maroden Gebäude-substanz ist es seit 2007 einer privaten Investorengemeinschaft gelungen, den Abbruch zu stoppen und die historischen Gebäudeteile nach und nach zu revitalisieren.
Hintergrund zum Förderprogramm:
Zur Förderung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale wurde durch den Freistaat Sachsen in 2015 im dritten Jahr nach 2013 und 2014 ein eigenständiges Förderprogramm (Sonderprogramm Denkmalpflege) aufgelegt. Vorrangig werden über dieses Programm Mittel zur Komplementärfinanzierung von Bundesförderprogrammen (u.a. Denkmalpflegeprogramm, Denkmalschutz-Sonderprogramm, Reformationsjubiläum) bereitgestellt. Das Programm ist 2015 mit 8 Millionen EUR ausgestattet. Gefördert wird der Mehraufwand denkmalpflegerischer Maßnahmen der Sicherung, Instandsetzung, Sanierung und Restaurierung an einem Kulturdenkmal.