Gebäude und Geschichte
Dienststelle Chemnitz
Moderne Behörde in traditionellem, denkmalgeschütztem Gemäuer mit offenem Charakter
Der Gebäudekomplex wurde 1928/29 von dem Chemnitzer Architekten Willy Schönefeld im Stil der "Neuen Sachlichkeit" errichtet und 1937/38 erweitert. Die mehrgeschossige Fertigungs- und Montagestätte mit vorgelagertem Verwaltungstrakt wurde von der Astra-Werke Aktiengesellschaft mit ca. 400 Mitarbeitern zur Herstellung und Montage von Büromaschinen genutzt. Nach wechselvoller Firmengeschichte über volkseigene Betriebsformen und Kombinatsanschlüsse entstand letztlich die Robotron Ascota AG Chemnitz, deren Liquidation am 22. Oktober 1991 von der Treuhand beschlossen wurde.
Gebäudekomplex
Das Grundstück ist von einem hufeisenförmig angelegten 5- bis 6-geschossigen Fertigungs- und Montagetrakt geprägt, der sich im Süden - der Grundstücksgrenze folgend - weiter fortsetzt. Im Norden, zur Altchemnitzer Straße orientiert, wurde zur gleichen Bauzeit ein 4-geschossiger Verwaltungstrakt angegliedert und dem Industriekomplex vorgelagert. Hier befand sich die ehemalige Pförtnerloge mit Zufahrt durch den Fertigungstrakt zur Erschließung des rückwärtigen Werkgeländes.
Die Nebengebäude dieses rückwärtigen südöstlichen Grundstücksteiles wurden abgerissen, um Freiflächen und Parkplatzflächen zu gewinnen. Das Gebäude ist in Gerippe-Bauweise mit Quer- und Längsrahmen erstellt. Das Achsmaß des unregelmäßigen Konstruktionsrasters der 2- bzw. 3-schiffigen Raumanordnung erstreckt sich von 4,35 m bis 7,02 m.
Die verputzte Mauerwerksfassade des Produktionstraktes ist streng horizontal gegliedert. Die optische Wirkung der Fensterbänder wurde mit durchgängig über die Außenstützen hinweggeführtem Brüstungsgesims und -verputz noch weiter gesteigert und lediglich durch dunkle Absetzung des Stützenverputzes im Fensterbereich unterbrochen. Zur Auflockerung wurden in ausgewählten Bereichen und an den Gebäudeaußenecken schmale verputzte und dunkel abgesetzte Lisenen behutsam emporgeführt. Das sechste Obergeschoss springt rundum ca. einen Meter zurück und bildet mit seinem flach geneigten Dach einen wohltuenden Gebäudeabschluss. Der Verwaltungstrakt ist durchgängig verputzt und als gleichmäßige Lochfassade mit Flachdach ausgebildet. Auch hier wurde die Fassade behutsam in ausgewählten Bereichen durch senkrechte und dunkel abgesetzte Lisenen aufgelockert.
Architektur und Denkmalschutz
Die Architektur des Gebäudes ist wesentlich vom Bauhausstil beeinflusst. Sie kommt zum Ausdruck in der gegliederten Anordnung von 2- und 3-schiffigen Montageräumen. Das charakteristische äußere Erscheinungsbild des Gebäudes steht unter Denkmalschutz. Auf Grund des großräumigen und unregelmäßigen Industrierasters wurden vor dem Umbau zwei Probefenster gefertigt, die dem Erscheinungsbild der vorhandenen Fensterbänder entsprachen und einen Verbund von Setzholz und raumtrennenden Zwischenwänden zuließen. Am vorhandenen Außenputz wurden farbrestauratorische Bestandsuntersuchungen zur originalen Struktur und Farbgebung vorgenommen, so konnte die Fassade in ihrer ursprünglichen Erscheinung wieder hergestellt werden.
Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Innenräume im 2. Obergeschoss des ehemaligen Verwaltungstraktes sowie das zugehörige Treppenhaus wurden in allen noch vorhandenen Elementen der Raumausstattung wie Wandvertäfelungen, Türen, Beschläge, Geländer, Stuckdecken etc. erhalten bzw. originalgerecht restauriert oder rekonstruiert. Gegen den Abriss der Nebengebäude sowie hofseitig später angefügter Bauteile bestanden keine denkmalpflegerischen Einwände.
Gestaltung des Gebäudeinneren
Wie die Beibehaltung des äußeren Erscheinungsbildes sollte auch im Gebäudeinneren die Erhaltung des ehemaligen Industriegebäudes konsequent fortgesetzt werden. Die einzelnen Arbeitsplätze werden über Brüstungskanäle und Trennwände bzw. Raumteiler mit Anschlussmedien versorgt. Die Arbeitsplätze werden durch Wand-, Steh- und Tischleuchten über die gleiche Energieeinspeisung beleuchtet. Auf eine unwirtschaftliche Deckenverkleidung mit Licht- und Installationstechnik konnte verzichtet werden. Die Gestaltung der Trennwände mit Oberlicht-Glasanschluss an die vorhandenen Quer- und Längsrahmen steigert die industrielle Wirkung der offenen Gerippe-Bauweise und bleibt so für den Besucher erlebbar. Durch diese Form des Deckenanschlusses der Trennwände mit Oberlichtern wurde nebenbei eine natürliche Beleuchtung der Flure erreicht, die durch den teilweisen Ersatz von einzelnen Trennwandelementen durch Ganzglaselemente noch intensiviert werden konnte.
Idee des "offenen Hauses"
Ein weiterer erwünschter Gestaltungsaspekt war die Darstellung der Behörde gegenüber der Öffentlichkeit. Die Landesdirektion übt als Mittelinstanz auch Prüfungs- und Kontrollaufgaben gegenüber den unteren Verwaltungsbehörden aus. Der Besucher des Gebäudes sollte "erleben" können, dass auch diese Behörde einer öffentlichen Kontrolle unterliegt. Daher sollte der Besucher zu jeder Zeit in nahezu alle Räumlichkeiten einsehen können und das Geschehen in diesen Räumen nach vollziehen können. Ausgewählte Bereiche wie Cafeteria und Kantine sowie die vielfältigen Besprechungsräume wurden sogar gänzlich durch Glaselemente vom Flur abgetrennt. Aus diesem Gestaltungsanspruch der Transparenz heraus wurden in den meisten Räumen einzelne Trennwandelemente zum Flur durch Glaselemente ersetzt, um die Öffnung der Behörde nach außen zu verdeutlichen.
Nicht alle Mitarbeiter waren von der Idee des "offenen Hauses" begeistert. Für viele war das neue Ambiente gewöhnungsbedürftig, auch weil der früher übliche Behördenalltag hinter verschlossenen Türen ablief. Das "gläserne" Büro bietet aber die Vorzüge, dass einerseits der Besucher sofort erkennt, ob der Raum überhaupt besetzt ist und der Bedienstete sich andererseits auf den Besucher einstellen kann. Der ständige Sichtkontakt intensiviert die Zusammengehörigkeit der Bediensteten, Arbeitsgruppen werden in ihrem Teamgeist gestärkt. Auf diese Weise spiegelt sich der auf Zusammenarbeit ausgerichtete Charakter der Landesdirektion in der äußeren Gestaltung der Büroräume wider.
Gebäudekomplex
Das Grundstück ist von einem hufeisenförmig angelegten 5- bis 6-geschossigen Fertigungs- und Montagetrakt geprägt, der sich im Süden - der Grundstücksgrenze folgend - weiter fortsetzt. Im Norden, zur Altchemnitzer Straße orientiert, wurde zur gleichen Bauzeit ein 4-geschossiger Verwaltungstrakt angegliedert und dem Industriekomplex vorgelagert. Hier befand sich die ehemalige Pförtnerloge mit Zufahrt durch den Fertigungstrakt zur Erschließung des rückwärtigen Werkgeländes.
Die Nebengebäude dieses rückwärtigen südöstlichen Grundstücksteiles wurden abgerissen, um Freiflächen und Parkplatzflächen zu gewinnen. Das Gebäude ist in Gerippe-Bauweise mit Quer- und Längsrahmen erstellt. Das Achsmaß des unregelmäßigen Konstruktionsrasters der 2- bzw. 3-schiffigen Raumanordnung erstreckt sich von 4,35 m bis 7,02 m.
Die verputzte Mauerwerksfassade des Produktionstraktes ist streng horizontal gegliedert. Die optische Wirkung der Fensterbänder wurde mit durchgängig über die Außenstützen hinweggeführtem Brüstungsgesims und -verputz noch weiter gesteigert und lediglich durch dunkle Absetzung des Stützenverputzes im Fensterbereich unterbrochen. Zur Auflockerung wurden in ausgewählten Bereichen und an den Gebäudeaußenecken schmale verputzte und dunkel abgesetzte Lisenen behutsam emporgeführt. Das sechste Obergeschoss springt rundum ca. einen Meter zurück und bildet mit seinem flach geneigten Dach einen wohltuenden Gebäudeabschluss. Der Verwaltungstrakt ist durchgängig verputzt und als gleichmäßige Lochfassade mit Flachdach ausgebildet. Auch hier wurde die Fassade behutsam in ausgewählten Bereichen durch senkrechte und dunkel abgesetzte Lisenen aufgelockert.
Architektur und Denkmalschutz
Die Architektur des Gebäudes ist wesentlich vom Bauhausstil beeinflusst. Sie kommt zum Ausdruck in der gegliederten Anordnung von 2- und 3-schiffigen Montageräumen. Das charakteristische äußere Erscheinungsbild des Gebäudes steht unter Denkmalschutz. Auf Grund des großräumigen und unregelmäßigen Industrierasters wurden vor dem Umbau zwei Probefenster gefertigt, die dem Erscheinungsbild der vorhandenen Fensterbänder entsprachen und einen Verbund von Setzholz und raumtrennenden Zwischenwänden zuließen. Am vorhandenen Außenputz wurden farbrestauratorische Bestandsuntersuchungen zur originalen Struktur und Farbgebung vorgenommen, so konnte die Fassade in ihrer ursprünglichen Erscheinung wieder hergestellt werden.
Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Innenräume im 2. Obergeschoss des ehemaligen Verwaltungstraktes sowie das zugehörige Treppenhaus wurden in allen noch vorhandenen Elementen der Raumausstattung wie Wandvertäfelungen, Türen, Beschläge, Geländer, Stuckdecken etc. erhalten bzw. originalgerecht restauriert oder rekonstruiert. Gegen den Abriss der Nebengebäude sowie hofseitig später angefügter Bauteile bestanden keine denkmalpflegerischen Einwände.
Gestaltung des Gebäudeinneren
Wie die Beibehaltung des äußeren Erscheinungsbildes sollte auch im Gebäudeinneren die Erhaltung des ehemaligen Industriegebäudes konsequent fortgesetzt werden. Die einzelnen Arbeitsplätze werden über Brüstungskanäle und Trennwände bzw. Raumteiler mit Anschlussmedien versorgt. Die Arbeitsplätze werden durch Wand-, Steh- und Tischleuchten über die gleiche Energieeinspeisung beleuchtet. Auf eine unwirtschaftliche Deckenverkleidung mit Licht- und Installationstechnik konnte verzichtet werden. Die Gestaltung der Trennwände mit Oberlicht-Glasanschluss an die vorhandenen Quer- und Längsrahmen steigert die industrielle Wirkung der offenen Gerippe-Bauweise und bleibt so für den Besucher erlebbar. Durch diese Form des Deckenanschlusses der Trennwände mit Oberlichtern wurde nebenbei eine natürliche Beleuchtung der Flure erreicht, die durch den teilweisen Ersatz von einzelnen Trennwandelementen durch Ganzglaselemente noch intensiviert werden konnte.
Idee des "offenen Hauses"
Ein weiterer erwünschter Gestaltungsaspekt war die Darstellung der Behörde gegenüber der Öffentlichkeit. Die Landesdirektion übt als Mittelinstanz auch Prüfungs- und Kontrollaufgaben gegenüber den unteren Verwaltungsbehörden aus. Der Besucher des Gebäudes sollte "erleben" können, dass auch diese Behörde einer öffentlichen Kontrolle unterliegt. Daher sollte der Besucher zu jeder Zeit in nahezu alle Räumlichkeiten einsehen können und das Geschehen in diesen Räumen nach vollziehen können. Ausgewählte Bereiche wie Cafeteria und Kantine sowie die vielfältigen Besprechungsräume wurden sogar gänzlich durch Glaselemente vom Flur abgetrennt. Aus diesem Gestaltungsanspruch der Transparenz heraus wurden in den meisten Räumen einzelne Trennwandelemente zum Flur durch Glaselemente ersetzt, um die Öffnung der Behörde nach außen zu verdeutlichen.
Nicht alle Mitarbeiter waren von der Idee des "offenen Hauses" begeistert. Für viele war das neue Ambiente gewöhnungsbedürftig, auch weil der früher übliche Behördenalltag hinter verschlossenen Türen ablief. Das "gläserne" Büro bietet aber die Vorzüge, dass einerseits der Besucher sofort erkennt, ob der Raum überhaupt besetzt ist und der Bedienstete sich andererseits auf den Besucher einstellen kann. Der ständige Sichtkontakt intensiviert die Zusammengehörigkeit der Bediensteten, Arbeitsgruppen werden in ihrem Teamgeist gestärkt. Auf diese Weise spiegelt sich der auf Zusammenarbeit ausgerichtete Charakter der Landesdirektion in der äußeren Gestaltung der Büroräume wider.