Medieninformationen 2008 [LDC]
[38/2008 - 24.10.2008]
Das Image sächsischer Bibliotheken soll aufpoliert werden
Das Image sächsischer Bibliotheken soll aufpoliert werden
"Kein Bibliothekensterben, sondern ein Siechtum." So bezeichnete Meinhard Motzko, Sozialwissenschaftler aus Bremen, die Situation der sächsischen kommunalen Bibliotheken. Dieser Zustand soll nun verbessert werden.
Im Freistaat startete in der vergangenen Woche in der Landesfachstelle für Bibliotheken bei der Landesdirektion Chemnitz ein Projekt, welches den Titel „Fit für die Zukunft – Entwicklung moderner Zukunftskonzepte für kommunale Bibliotheken in Sachsen“ trägt. Am 14. Oktober 2008 gab es in der Landesfachstelle für Bibliotheken in der Zwickauer Straße 56 hierzu die Auftaktveranstaltung. Anwesend waren unter anderen die Vertreter von 23 sächsischen Bibliotheken.
Die Landesfachstelle für Bibliotheken ist seit dem 1. August 2008 eine Außenstelle der Landesdirektion Chemnitz. Die Leiterin, Waltraud Frohß, initiierte das zukunftsorientierte Projekt. Sie möchte, dass die vielfältigen und wichtigen Leistungen der Bibliotheken auch nach außen dringen.
Meinhard Motzko und Carola Abraham, Mitarbeiterin der ekz.bibliotheksservice GmbH, stellten das Projekt vor. Die Dritte im Bunde war Andrea Beißner. Sie ist Leiterin der Stadtbibliothek Töging am Inn und hat schon an einem solchen Projekt teilgenommen.
Doch worin besteht das Problem der kommunalen Bibliotheken? Da sie ohne gesetzlichen Auftrag arbeiten, gilt ihr Tun als freiwillige Leistung der Kommunen. Grund für diese Situation ist das verstaubte Bild, was die Politik von den Bibliotheken hat: man sieht in ihnen eher eine Freizeiteinrichtung, aber keine Bildungsstätte – und weil der Kulturbereich sowieso hinten anstehen muss, fallen sie Sparmaßnahmen als erste zum Opfer.
Dabei gehören jedoch vielfältige Leistungen in den Aufgabenbereich einer Bibliothek. Einen Grund, warum solche Leistungen im Verborgenen bleiben, nennt Meinhard Motzko scherzhaft den „genetischen Fehler“ der BibliothekarInnen – sie seien zu wenig selbstbewusst und betrieben kaum Öffentlichkeitsarbeit. Das anlaufende Projekt soll helfen, die Öffentlichkeit über die Arbeit der Bibliotheken umfassend zu informieren und somit deren Image zu verbessern.
Darüber hinaus sieht das Projekt zur Imageverbesserung der Bibliotheken aber auch eine genaue Zielgruppenerfassung vor. Oftmals ist es der Fall, dass Bibliotheken gar nicht wissen, wer ihre Nutzer eigentlich sind. Daraus resultiert, dass eine zu bunte Mischung in den Regalen zu finden ist, wodurch sich keine Zielgruppe so richtig angesprochen fühlt. Außerdem soll eine Umfeldanalyse vorgenommen werden. Die Bibliothekare werden bestimmte Faktoren aus der Region untersuchen, wie zum Beispiel die Bildungsstruktur der Bevölkerung, die Kultur- und Freizeitangebote, den Ausländeranteil oder die Entwicklung der Verwaltungsstruktur. An Zielgruppenerfassung und Umfeldanalyse soll sich im Nachgang das Angebot der Bibliotheken orientieren.
Andrea Beißner, die darin selbst praktische Erfahrungen gesammelt hat, wies darauf hin, dass das Vorhaben sehr zeitaufwendig und anstrengend ist. Doch sie bereut nicht, teilgenommen zu haben. „Man lernt viel über den Ort, die Bücherei und über sich selbst“, sagte sie über die möglichen positiven Folgen.
Im Freistaat startete in der vergangenen Woche in der Landesfachstelle für Bibliotheken bei der Landesdirektion Chemnitz ein Projekt, welches den Titel „Fit für die Zukunft – Entwicklung moderner Zukunftskonzepte für kommunale Bibliotheken in Sachsen“ trägt. Am 14. Oktober 2008 gab es in der Landesfachstelle für Bibliotheken in der Zwickauer Straße 56 hierzu die Auftaktveranstaltung. Anwesend waren unter anderen die Vertreter von 23 sächsischen Bibliotheken.
Die Landesfachstelle für Bibliotheken ist seit dem 1. August 2008 eine Außenstelle der Landesdirektion Chemnitz. Die Leiterin, Waltraud Frohß, initiierte das zukunftsorientierte Projekt. Sie möchte, dass die vielfältigen und wichtigen Leistungen der Bibliotheken auch nach außen dringen.
Meinhard Motzko und Carola Abraham, Mitarbeiterin der ekz.bibliotheksservice GmbH, stellten das Projekt vor. Die Dritte im Bunde war Andrea Beißner. Sie ist Leiterin der Stadtbibliothek Töging am Inn und hat schon an einem solchen Projekt teilgenommen.
Doch worin besteht das Problem der kommunalen Bibliotheken? Da sie ohne gesetzlichen Auftrag arbeiten, gilt ihr Tun als freiwillige Leistung der Kommunen. Grund für diese Situation ist das verstaubte Bild, was die Politik von den Bibliotheken hat: man sieht in ihnen eher eine Freizeiteinrichtung, aber keine Bildungsstätte – und weil der Kulturbereich sowieso hinten anstehen muss, fallen sie Sparmaßnahmen als erste zum Opfer.
Dabei gehören jedoch vielfältige Leistungen in den Aufgabenbereich einer Bibliothek. Einen Grund, warum solche Leistungen im Verborgenen bleiben, nennt Meinhard Motzko scherzhaft den „genetischen Fehler“ der BibliothekarInnen – sie seien zu wenig selbstbewusst und betrieben kaum Öffentlichkeitsarbeit. Das anlaufende Projekt soll helfen, die Öffentlichkeit über die Arbeit der Bibliotheken umfassend zu informieren und somit deren Image zu verbessern.
Darüber hinaus sieht das Projekt zur Imageverbesserung der Bibliotheken aber auch eine genaue Zielgruppenerfassung vor. Oftmals ist es der Fall, dass Bibliotheken gar nicht wissen, wer ihre Nutzer eigentlich sind. Daraus resultiert, dass eine zu bunte Mischung in den Regalen zu finden ist, wodurch sich keine Zielgruppe so richtig angesprochen fühlt. Außerdem soll eine Umfeldanalyse vorgenommen werden. Die Bibliothekare werden bestimmte Faktoren aus der Region untersuchen, wie zum Beispiel die Bildungsstruktur der Bevölkerung, die Kultur- und Freizeitangebote, den Ausländeranteil oder die Entwicklung der Verwaltungsstruktur. An Zielgruppenerfassung und Umfeldanalyse soll sich im Nachgang das Angebot der Bibliotheken orientieren.
Andrea Beißner, die darin selbst praktische Erfahrungen gesammelt hat, wies darauf hin, dass das Vorhaben sehr zeitaufwendig und anstrengend ist. Doch sie bereut nicht, teilgenommen zu haben. „Man lernt viel über den Ort, die Bücherei und über sich selbst“, sagte sie über die möglichen positiven Folgen.