Medieninformationen 2010 [LDD]
[28/2010 - 16.04.2010]
Wasserstand am Bärwalder See wird bis zum Herbst planmäßig abgesenkt
Probestau des Speicherbeckens wird mit Ausleitung in den Schwarzen Schöps fortgesetzt
Bis zum September 2010 wird der Bärwalder See planmäßig von seiner jetzigen Stauhöhe um zwei Meter auf dann 123 Meter über Normalnull (NN) abgesenkt. Rechtliche Grundlage für diese Maßnahme bildet ein Änderungsplanfeststellungsbeschluss der Landesdirektion Dresden vom 12. April 2010. Dieser Beschluss regelt die Möglichkeit der Ausleitung von Wasser aus dem Bärwalder See auch bei einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Voraussetzung sind ein bestimmtes Mischungsverhältnis zwischen See- und Flusswasser bei den ausgeleiteten Volumina sowie ein begleitendes Monitoring der Absenkung.
Die Ausleitung von Wasser aus dem Speicherbecken markiert den Beginn der zweiten Phase des Probestaus am Speicherbecken Bärwalde. Erstmals wird der Wasserspiegel nach Erreichen der maximalen Stauhöhe planmäßig abgesenkt und damit die Speicherfunktion des künstlichen Sees praktisch erprobt. Zugleich öffnet die Maßnahme ein Zeitfenster für die vom Landesumweltamt Brandenburg vorgesehene Sanierung des Tosbeckens der Talsperre Spremberg. Am Bärwalder See selbst kann der abgesenkte Wasserspiegel genutzt werden, um begonnene Einrichtungen für die künftige touristische Nutzung des Speicherbeckens Bärwalde zu komplettieren.
Der Ausbau des ehemaligen Tagebaus Bärwalde zu einem Speicherbecken durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) beruht auf wasserwirtschaftlichen Planungen des Freistaates Sachsen. Das Regierungspräsidium (seit 1. August 2008 Landesdirektion) Dresden erließ den wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschluss zur Herstellung des Speicherbeckens Bärwalde am 17. November 2005.
Im Sommer 2008 begann nach Erreichen eines Wasserstandes von 123 Metern über NN im Speicherbecken der Probestau. Die erste Phase umfasste die Flutung bis zu einem maximalen Wasserstand von 125 Metern über NN. Die Gewässergüte - insbesondere der pH-Wert - im Speicherbecken verbesserte sich, der Wasserstand von 125 Metern über NN wurde 2009 erreicht. Die LMBV stellte in diesem Zeitraum den Ableiter des Speichers in den Schwarzen Schöps sowie das Absperrbauwerk - eine Wehranlage - fertig. Mit Schreiben vom 15. Dezember 2009 beantragte sie dann bei der Landesdirektion Dresden die Ausnahmegenehmigung zum Beginn der Ausleitung von Wasser aus dem Speicherbecken Bärwalde und gleichzeitiger Einleitung in den Schwarzen Schöps von bis zu drei Kubikmetern pro Sekunde beim aktuellen pH-Wert zwischen 5 und 6. Über diesen Antrag hat die Landesdirektion mit ihrem Änderungsplanfeststellungsbeschluss jetzt positiv entschieden.
Nach Erreichen der unteren Staulamelle ist beabsichtigt, die Stauhöhe des Bärwalder Sees erneut auf 125 Meter über NN anzuheben.