Medieninformationen 2009 [LDD]
[89/2009 - 20.11.2009]
Dresdner Westen künftig besser vor Hochwasser geschützt
Landesdirektion Dresden erteilt Planfeststellungsbeschluss für die Ertüchtigung und Erweiterung der Deiche in Stetzsch, Gohlis und Cossebaude
Mit Planfeststellungsbeschluss vom 17.11.2009 hat die Landesdirektion Dresden der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) die Erweiterung und Ertüchtigung der Hochwasserschutzanlagen in den linkselbischen Dresdner Stadtteilen Stetzsch, Gohlis und Cossebaude genehmigt. Die dort derzeit vorhandenen Deiche sind lediglich für ein statistisch etwa alle zehn Jahre wiederkehrendes Hochwasser ausgelegt. Nach Erweiterung und Ertüchtigung der Anlagen werden die Anwohner künftig vor hundertjährlichen Hochwasserereignissen geschützt sein.
Die Pläne sehen vor, vorhandene Deiche bis auf eine Kronenhöhe von maximal 4,60 Meter über Gelände zu bringen. Insgesamt werden die Schutzanlagen zwischen der Elbautobahnbrücke und dem Stausee Niederwartha über 5,1 Kilometer dem neuen Schutzniveau angepasst. Auf Grund eingeschränkter Platzverhältnisse wird in der Ortslage Gohlis der Deich auf einer Länge von 880 Metern mit einer Hochwasserschutzmauer erhöht. Diese Schutzmauer wird abschnittsweise teilmobil ausgeführt und mit insgesamt sechs nur privat nutzbaren Durchlässen und zwei öffentlichen Durchfahrten zur Elbe versehen sein. Im Bereich Cossebaude wird die Deichlinie vom Fluss weg verlegt. Daraus resultiert eine deutliche Verbesserung des Abflussgeschehens im Hochwasserfall.
Die Belange der Anwohner und der landwirtschaftlichen Betriebe wurden in der Entscheidung der Landesdirektion Dresden ebenso berücksichtigt wie das Vorkommen geschützter Tiere und Pflanzen im Vorhabensgebiet. So ist auf der Wasserseite des Stetzscher Deiches zum Beispiel der streng geschützte Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nachgewiesen, dessen Lebensraum durch bauliche Veränderungen nicht gestört werden darf.
Der Elberadweg am linken Elbufer bleibt in seiner Lage durch die Veränderungen an den Schutzanlagen weitgehend unberührt. Während des abschnittsweisen Baus sind kleinräumige Umleitungen des Radverkehrs erforderlich, die rechtzeitig eingerichtet und ausgeschildert sein werden.
Auf der gegenüberliegenden rechten Elbseite ist für die Radebeuler Stadtteile Kötzschenbroda, Naundorf und Fürstenhain zeitnah ebenfalls die Errichtung verbesserter Hochwasserschutzanlagen durch die LTV vorgesehen.
Für das linkselbische Bauvorhaben sind Kosten in Höhe von circa 20 Mio. Euro veranschlagt. Der Baubeginn ist 2010 zu erwarten. Der Planfeststellungsbeschluss wird in Kürze in der Verwaltungsstelle Cossebaude ausgelegt und kann dort zwei Wochen lang von jedermann eingesehen werden.