Medieninformationen 2009 [LDD]
[77/2009 - 18.09.2009]
Bautzner Perfecta-Ruinen schlägt das letzte Stündlein
Areal an der Dr. Peter-Jordan-Straße wird mit EU-Fördermitteln für umfeldverträgliche Neunutzung vorbereitet
Die Landesdirektion Dresden hat der Stadt Bautzen einen Förderbetrag von rund 829.000 Euro für die Bereinigung des Brachengeländes der ehemaligen Perfecta-Gießerei in der Dr. Peter-Jordan-Straße bewilligt. Das Geld kommt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und wird im Rahmen des Landesprogramms „Nachhaltige Stadtentwicklung“ ausgereicht.
Das Vorhaben ist Teil des integrierten städtebaulichen Handlungskonzeptes der Stadt. Insgesamt sind für das Projekt etwas mehr als 1,1 Mio. Euro erforderlich. Davon übernimmt der Freistaat Sachsen mit seiner Förderentscheidung 75 Prozent. Das verbleibende Viertel der Kosten trägt die Stadt Bautzen aus ihrem Haushalt.
Die Gießerei in der Dr. Peter-Jordan-Straße war bis 1995 in Betrieb. Nach der Stilllegung scheiterten zunächst mehrere Vorhaben einer anderweitigen, privaten Gebäude- und Flächennutzung. Das Areal – vor der Stilllegung nicht beräumt – litt während dieser Periode immer wieder unter Vandalismus, Plünderungen und Bränden. Die Einzelobjekte gerieten in einen zunehmend desolaten Zustand. Der Verfall wurde auch durch Schrottgewinnungen mehrerer Vorbesitzer beschleunigt, in deren Ergebnis sogar die Standsicherheit einzelner Gebäude in Gefahr geriet. Ein Gehweg entlang der Ruinen musste gesperrt werden.
Schließlich erwarb die Stadt die Brache im Zuge einer Zwangsversteigerung im Mai 2009. Auf der Fläche werden nun Umweltschäden beseitigt, indem Altlasten in Form von Gießereirückständen und die Ruinen der Industrieanlagen und -gebäude beseitigt werden. Das Areal – als Industriefläche in einem gewachsenen Wohnquartier ohnehin ein Fremdkörper – wird dann für eine neue, der Umgebung angepasste Nutzung vorbereitet.