Medieninformationen 2009 [LDD]
[29/2009 - 11.06.2009]
Bautzen-Süd soll nicht länger Aschenputtel sein
Für bauliche Maßnahmen und soziale Initiativen im Quartier hinter der Bahnlinie stehen mehr als zwei Millionen Euro Fördermittel bereit
Die Landesdirektion Dresden hat der Stadt Bautzen jetzt rund 2,25 Millionen Euro für die Entwicklung des Stadtgebietes Bautzen-Süd bewilligt.
Die Summe bildet den Finanzrahmen für eine Fülle verschiedener Einzelprojekte im genannten Stadtteil. Ziel ist durchgängig die Belebung des Quartiers und eine Aufwertung der Lebensqualität. Der Stadtteil soll stärker an die Stadt angebunden werden, städtebaulich problematische Entwicklungen der vergangenen Jahre ausgeglichen und eine größere Attraktivität für unterschiedliche soziale Gruppen erreicht werden.
Die Stadt hat dazu ein integriertes Handlungskonzept erarbeitet, das mehr als dreißig Einzelvorhaben umfasst. Danach ist unter anderem beabsichtigt, in Bautzen-Süd in mehreren Fällen alte Industriebrachen zu beseitigen und die Flächen öffentlicher Nutzung oder einer wirtschaftlichen Nachnutzung wieder zugänglich zu machen. Mit Hilfe der Fördermittel kann nun der dafür erforderliche Gebäudeabbruch, die Flächenentsiegelungen und Renaturierungen bzw. Begrünungen in Angriff genommen werden. Weiter ist vorgesehen, im Quartier einen neuen Spielplatz, einen neuen Bolzplatz und eine neue Geh- und Radwegverbindung des Stadtteils zur Spreeaue und zum Freibad einzurichten. Begleitend sind weiter mehrere Maßnahmen im sozialen Bereich geplant, mit denen das Engagement der Bürger für ihren Stadtteil und die Verbundenheit mit dem Quartier gestützt und gefördert werden soll.
Die Stadt kann nun - ausgehend vom Handlungskonzept und der bewilligten Rahmenförderung - Anträge für ihre Einzelprojekte bis zum 31.12.2011 bei der Landesdirektion Dresden einreichen. Die Projekte selbst müssen bis zum 31.12.2012 abgeschlossen werden.
Die bewilligte Fördersumme stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und wird im Rahmen des Programms „Nachhaltige Stadtentwicklung“ ausgereicht. Aus dem Programm können jeweils maximal 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten finanziert werden. Die restlichen 25 Prozent übernimmt die Stadt Bautzen bis auf wenige Einzelfälle als Eigenanteil aus ihrem Haushalt.
Das Stadtgebiet Bautzen-Süd hat sich – ausgehend von industriellen Kernbereichen entlang der Bahnlinie und der Spree - in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Wohn- und Gewerbestandort entwickelt. Inzwischen weist das Gebiet jedoch auf Grund des wirtschaftlichen Wandels, aber auch wegen der das Quartier von der Stadt trennenden Bahnstrecke Entwicklungsrückstände gegenüber der Gesamtstadt aus und musste in den vergangenen Jahren einen überdurchschnittlichen Bevölkerungsverlust verzeichnen.
Mit den bewilligten Fördermitteln kann die Stadt Bautzen nun städtebauliche, demografische, wirtschaftliche, ökologische, kulturelle und soziale Probleme des Südviertels in Angriff nehmen und das Gebiet zu einem interessanten Wohn- und Gewerbestandort entwickeln.