Medieninformationen 2009 [LDD]
[04/2009 - 26.02.2009]
Pirna-Rottwerndorf wird eine Altlast los
Landesdirektion will Abdichtung der Klebstoffwerke-Altdeponie noch in diesem Jahr
In Pirna-Rottwerndorf haben die vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung der ehemaligen Betriebsdeponie der Sächsischen Klebstoffwerke Pirna begonnen. Im Rahmen eines Vergleichs zwischen dem augenblicklichen Deponieinhaber und dem Land Sachsen, vertreten durch das damalige Regierungspräsidium Dresden (RP), werden vom Deponieinhaber Mittel für die Sanierungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Für diese Arbeiten tritt die Landesdirektion Dresden (LDD) nun als Bauherr in Erscheinung.
Die in einem Quadersandsteinbruch in Pirna-Rottwerndorf angelegte Deponie wurde ab Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts genutzt und offiziell bis 1991 betrieben. Der Rat des Bezirkes Dresden bestimmte seinerzeit den VEB Klebstoffwerke Pirna im Kombinat Leuna als Hauptbetreiber. Darüber hinaus erfolgte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch die zuständige Behörde die Festlegung der Anlage als Havariedeponie. 1991 wurde die Anlage von den Leuna-Werken, Betriebsteil Pirna, als Altanlage angezeigt. Über diesen Zeitpunkt hinaus erfolgten in Rottwerndorf wilde Ablagerungen.
Die Deponie besitzt an Basis und Oberfläche keine Abdichtung. Die abgelagerten Abfälle aus der Produktion der Klebstofffabrik (Bitumen, Kittmassen, Schmelzklebeabfälle und sonstige Betriebsabfälle) verursachen nachweislich Emissionen von Schadstoffen über den Bodenpfad zum Grundwasser.
Die ab 2000 durchgeführte Einschätzung der Gefährdung durch die Betriebsdeponie ergab nach Sächsischer Stilllegungsmethodik für Altdeponien ein hohes Gefährdungspotential der Klasse K III. Das RP forderte vom Inhaber deshalb ein Oberflächenabdichtungssystem aus zwei Komponenten.
Nach Abschluss der oben erwähnten Vereinbarung wurde die Sanierung der Anlage von der LDD öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Firma Bilfinger & Berger. Die nun laufenden Arbeiten werden voraussichtlich bis Oktober 2009 andauern.
Nach der Rodung des Bewuchses auf der Fläche wird der Deponiekörper profiliert werden. Außerdem werden wilde Abfallverkippungen beseitigt. Danach ist ein Oberflächensicherungssystem, bestehend aus mineralischer Dichtung und Kunststoffdichtungsbahn, aufzubringen, um eine weitere Durchsickerung der Deponie zu unterbinden. Anschließend wird die Fläche rekultiviert.