Medieninformationen 2009 [LDD]
[03/2009 - 28.01.2009]
Landesdirektion Dresden warnt vor gefährlichen Flummi-Bausätzen
Die Landesdirektion Dresden warnt vor Angeboten von Bausätzen, die Flummis zum Selberbauen enthalten. Diese Bausätze bestehen aus einem Sortiment farbiger, pulverartiger Granulate und verschiedenen Plastikformen, die zur Selbstherstellung von Gummibällen (Flummis) gedacht sind. Die Bastelsets sind nach Angaben der Hersteller für Kinder über 3 Jahren zum Spielen vorgesehen. Wird das Granulat zum Flummi-Selberbau nach Gebrauchsanweisung verwendet, sieht die Landesdirektion Dresden keine Gefahr.
Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Kinder die Plastiktüten mit den verschieden bunt gefärbten Granulaten mit Brausepulver oder anderen Süßigkeiten verwechseln. Die Farbe, die Größe der Verpackungen, die Pulverform des Granulats sowie die anfängliche Löslichkeit in Wasser erinnern stark an Brausepulver.
Aufgefallen sind die Flummi-Bastelsets zuerst bei der regelmäßig laufenden Marktüberwachung in Nordrhein-Westfalen. Ein rechtsmedizinisches Gutachten der Universitätsklinik Düsseldorf hatte ergeben, dass Kinder an der klebrigen Masse erkranken können und dann ärztlich behandelt oder gar operiert werden müssen. Bereits die Einnahme kleiner verbleibender Reste des Granulates ist mit der Gefahr eines Magenausgangsverschlusses verbunden, da das Granulat um bis zu 400 Prozent aufquellen kann. Deshalb sollte schon beim Verdacht auf ein Verschlucken des Granulats sofort ein Arzt aufgesucht werden.
In Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein wurde der Vertrieb dieser Produkte durch dort ansässige Handelsketten "KiK" und "Dänisches Bettenlager", die auch über Filialen in Sachsen verfügen, eingestellt. Noch vorhandene Produkte wurden bundesweit aus den Lagern und Verkaufsstellen zurückgezogen, betroffenen Kunden wird bei Rückgabe der Kaufpreis erstattet.
Da nicht auszuschließen ist, dass gleichartige oder ähnliche Artikel durch andere Hersteller bzw. Einführer im Europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr gebracht werden, sind die Marktüberwachungsbehörden europaweit informiert worden.
Verbraucher, die derartige Produkte in anderen als den oben genannten Handelseinrichtungen gekauft oder gesehen haben, werden gebeten, die Landesdirektion Dresden zu informieren (Tel.: 0351 8 25 50 01, E-Mail: icsms.asd@ldd.sachsen.de).