Abteilung Umwelt
Vom Trabant zum Elektroauto
Bei Volkswagen in Zwickau überwacht die Landesdirektion die Immissionswerte
Während in Zwickau zu DDR-Zeiten der legendäre Zweitakt-Benziner Trabant produziert wurde, rollen bei Volkswagen in Westsachsen heute, dreißig Jahre später, ausschließlich Elektroautos vom Band. Schon allein mit Blick auf die durch Produkte des Werkes erzeugten Immissionen wird der in kurzer Zeit in Zwickau erreichte Fortschritt im Umweltschutz sichtbar.
Das Werk selbst ist dabei jedoch keineswegs emissionsfrei. Die Fläche des VW-Fahrzeugwerks erstreckt sich inzwischen auf über 1,8 Millionen Quadratmeter, was etwa 252 Fußballfeldern entspricht. Von den Ortsteilen Mosel und Schlunzig aus ist das Werk nicht zu übersehen und auch kaum zu überhören. Immer wieder hat der Großkonzern am Traditionsstandort investiert, umgebaut, erweitert.
Über den großen Lettern, die das Volkswagen-Areal schon von weither kenntlich machen, ragen die Schornsteine der Lackieranlage hervor. Für deren Ausstoß interessiert sich die Landesdirektion, die hier als die zuständige Genehmigungs- und Überwachungsbehörde nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz tätig ist. Sie hat die Umbauten des Autobauers begleitet, geprüft und bewertet. Dabei kontrollieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neben den Emissionen der Lackieranlage auch die des werkseigenen Heizkraftwerks sowie den Lärmausstoß.
Zwischen 2012 und 2021 wurden beim „Immissionsschutz“ der Landesdirektion Sachsen insgesamt 429 Genehmigungs- und 1.161 Anzeigeverfahren abschließend bearbeitet.
Das Fahrzeugwerk Zwickau besteht heute aus den klassischen Fertigungsbereichen Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Zuletzt wurde hier von 2018 bis 2021 im laufenden Betrieb modernisiert. Eine neue Pressenlinie produziert Bauteile, die auch an andere Konzernstandorte geliefert werden.
Neben den laufenden Anlagen sind es vor allem der Betriebsverkehr und die an- und abfahrenden Lastkraftwagen, die bis in die Nachbarorte zu hören sind. Denn während die E-Autos, die vom Band rollen, selbst kaum zu hören sind, ist deren Herstellung weiterhin lärmintensiv und Anlass für Überwachungen zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner. Auf Basis der Schallprognosen aus den Genehmigungsanträgen hat die Landesdirektion hinsichtlich der Geräuschimmissionen Auflagen erteilt, mit denen die Nachbarschaft vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen geschützt ist.
Neben den Lärmwerten prüft die Landesdirektion bei Volkswagen in Zwickau den Ausstoß von Luftschadstoffen. So verbleiben etwa beim Lackieren der Fahrzeuge feinste Farbpartikel in der Luft, die jedoch nicht nach außen gelangen dürfen. Deshalb werden sie in Nachverbrennungsanlagen eliminiert. Dabei dürfen entstehende Stickoxide, Kohlenmonoxid, organische Stoffe und Staub die einschlägigen Grenzwerte nicht überschreiten. Unabhängige Messinstitute erfassen die Emissionen im Abstand von drei Jahren, die Messergebnisse werden anschließend von der Landesdirektion ausgewertet. Außerdem prüft das Referat „Immissionsschutz“ Berichte und Erklärungen etwa zum Verbrauch organischer Lösungsmittel, die Volkswagen regelmäßig liefern muss.
Bei Begehungen vor Ort werden Betriebstagebücher kontrolliert, aber auch, wie Festlegungen aus den Genehmigungen eingehalten werden. Ändern sich gesetzliche Vorgaben, erfolgt eine Rückmeldung an Volkswagen. Dort wird dann nachjustiert.
Die Nachverbrennungsanlagen der Lackierstrecke werden mit Erdgas befeuert. Die im Reinigungsprozess entstehende Wärme wird wiederum für Trocknungsprozesse auf der Lackierstrecke selbst genutzt – ein clever organisierter Prozess, der die Umwelt zusätzlich entlasten soll. Auch die standorteigene Energieerzeugung wird mit Erdgas betrieben. Ursprünglich hatten Kesselanlagen Heißwasser erzeugt. In den letzten Jahren ergänzte Volkswagen in Abstimmung mit der Landesdirektion ein Blockheizkraftwerk mit mehreren Gasmotoranlagen, mit denen Warmwasser und Strom für den Betrieb der Produktionsanlagen erzeugt wird. Weil in Zwickau mit 1.700 Robotern inzwischen viele Bauteile selbst produziert werden, entfällt dort ein großer Teil des Anlieferverkehrs.
Steigt die Nachfrage an den produzierten Fahrzeugen, wächst damit auch der Abtransport. Nicht nur Privatpersonen sind an den Zwickauer Elektroautos interessiert. Im Jahr 2020 haben die griechische Regierung und der Volkswagen-Konzern ein Abkommen getroffen: Auf der Insel
Astypalea sollen alle zugelassenen Autos durch ein Elektroauto aus den Zwickauer Werkshallen ersetzt werden. Die ersten E-Fahrzeuge aus Zwickau sind bereits bei der griechischen Polizei, am Flughafen und bei der Inselverwaltung im Einsatz.
Insgesamt plant der Autobauer, seine Produktion in Zwickau auf 330.000 Fahrzeuge im Jahr auszuweiten. Die Landesdirektion wird die Entwicklungen am VW-Standort weiterhin begleiten und die Einhaltung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie der dazugehörigen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften im Blick behalten.
[Referat Immissionsschutz]
Das Werk selbst ist dabei jedoch keineswegs emissionsfrei. Die Fläche des VW-Fahrzeugwerks erstreckt sich inzwischen auf über 1,8 Millionen Quadratmeter, was etwa 252 Fußballfeldern entspricht. Von den Ortsteilen Mosel und Schlunzig aus ist das Werk nicht zu übersehen und auch kaum zu überhören. Immer wieder hat der Großkonzern am Traditionsstandort investiert, umgebaut, erweitert.
Über den großen Lettern, die das Volkswagen-Areal schon von weither kenntlich machen, ragen die Schornsteine der Lackieranlage hervor. Für deren Ausstoß interessiert sich die Landesdirektion, die hier als die zuständige Genehmigungs- und Überwachungsbehörde nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz tätig ist. Sie hat die Umbauten des Autobauers begleitet, geprüft und bewertet. Dabei kontrollieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neben den Emissionen der Lackieranlage auch die des werkseigenen Heizkraftwerks sowie den Lärmausstoß.
Zwischen 2012 und 2021 wurden beim „Immissionsschutz“ der Landesdirektion Sachsen insgesamt 429 Genehmigungs- und 1.161 Anzeigeverfahren abschließend bearbeitet.
Das Fahrzeugwerk Zwickau besteht heute aus den klassischen Fertigungsbereichen Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Zuletzt wurde hier von 2018 bis 2021 im laufenden Betrieb modernisiert. Eine neue Pressenlinie produziert Bauteile, die auch an andere Konzernstandorte geliefert werden.
Neben den laufenden Anlagen sind es vor allem der Betriebsverkehr und die an- und abfahrenden Lastkraftwagen, die bis in die Nachbarorte zu hören sind. Denn während die E-Autos, die vom Band rollen, selbst kaum zu hören sind, ist deren Herstellung weiterhin lärmintensiv und Anlass für Überwachungen zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner. Auf Basis der Schallprognosen aus den Genehmigungsanträgen hat die Landesdirektion hinsichtlich der Geräuschimmissionen Auflagen erteilt, mit denen die Nachbarschaft vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen geschützt ist.
Neben den Lärmwerten prüft die Landesdirektion bei Volkswagen in Zwickau den Ausstoß von Luftschadstoffen. So verbleiben etwa beim Lackieren der Fahrzeuge feinste Farbpartikel in der Luft, die jedoch nicht nach außen gelangen dürfen. Deshalb werden sie in Nachverbrennungsanlagen eliminiert. Dabei dürfen entstehende Stickoxide, Kohlenmonoxid, organische Stoffe und Staub die einschlägigen Grenzwerte nicht überschreiten. Unabhängige Messinstitute erfassen die Emissionen im Abstand von drei Jahren, die Messergebnisse werden anschließend von der Landesdirektion ausgewertet. Außerdem prüft das Referat „Immissionsschutz“ Berichte und Erklärungen etwa zum Verbrauch organischer Lösungsmittel, die Volkswagen regelmäßig liefern muss.
Bei Begehungen vor Ort werden Betriebstagebücher kontrolliert, aber auch, wie Festlegungen aus den Genehmigungen eingehalten werden. Ändern sich gesetzliche Vorgaben, erfolgt eine Rückmeldung an Volkswagen. Dort wird dann nachjustiert.
Die Nachverbrennungsanlagen der Lackierstrecke werden mit Erdgas befeuert. Die im Reinigungsprozess entstehende Wärme wird wiederum für Trocknungsprozesse auf der Lackierstrecke selbst genutzt – ein clever organisierter Prozess, der die Umwelt zusätzlich entlasten soll. Auch die standorteigene Energieerzeugung wird mit Erdgas betrieben. Ursprünglich hatten Kesselanlagen Heißwasser erzeugt. In den letzten Jahren ergänzte Volkswagen in Abstimmung mit der Landesdirektion ein Blockheizkraftwerk mit mehreren Gasmotoranlagen, mit denen Warmwasser und Strom für den Betrieb der Produktionsanlagen erzeugt wird. Weil in Zwickau mit 1.700 Robotern inzwischen viele Bauteile selbst produziert werden, entfällt dort ein großer Teil des Anlieferverkehrs.
Steigt die Nachfrage an den produzierten Fahrzeugen, wächst damit auch der Abtransport. Nicht nur Privatpersonen sind an den Zwickauer Elektroautos interessiert. Im Jahr 2020 haben die griechische Regierung und der Volkswagen-Konzern ein Abkommen getroffen: Auf der Insel
Astypalea sollen alle zugelassenen Autos durch ein Elektroauto aus den Zwickauer Werkshallen ersetzt werden. Die ersten E-Fahrzeuge aus Zwickau sind bereits bei der griechischen Polizei, am Flughafen und bei der Inselverwaltung im Einsatz.
Insgesamt plant der Autobauer, seine Produktion in Zwickau auf 330.000 Fahrzeuge im Jahr auszuweiten. Die Landesdirektion wird die Entwicklungen am VW-Standort weiterhin begleiten und die Einhaltung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie der dazugehörigen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften im Blick behalten.
[Referat Immissionsschutz]