Abteilung Infrastruktur
Umsteigefrei und ohne Wartezeiten
Das „Chemnitzer Modell“ bringt Straßenbahn und Regionalbahn auf ein Gleis, um die Metropole mit dem Umland zu verknüpfen
Den öffentlichen Personennahverkehr einer Großstadt mit dem regionalen Bahnnetz „in einen Takt bringen“, die richtigen Gleise und Weichen legen, damit Straßenbahn auf Zug auf gleicher Schiene fahren können: Das beschreibt den Kern des „Chemnitzer Modells“.
Technisch ist das möglich, weil beide Verkehrsmittel gleiche Spurweiten bei Gleisanlagen und Fahrzeugen nutzen. Damit wird Stück für Stück das Umland – zunächst der Süden, ins Erzgebirge hinein, zukünftig aber auch der Norden – mit dem Chemnitzer Zentrum verbunden. Für die Bürgerinnen und Bürger wird diese Technik in Komfort übersetzt. Sie können sich umsteigefrei, ohne Fußwege und ohne Wartezeiten zum und am Chemnitzer Hauptbahnhof bewegen.
Die Umsetzung läuft stetig und beharrlich: Bereits vor 20 Jahren – Ende 2002 – war eine Pilotstrecke nach Stollberg fertiggestellt worden. Sie diente als sogenannte Stufe 0 des Projektes auch dazu, Erfahrungen zu sammeln, um das Projekt künftig gut steuern zu können. Den für diesen ersten Abschnitt erforderlichen Planfeststellungsbeschluss hatte das damalige Regierungspräsidium Chemnitz im Juli 1999 erlassen.
Die Rolle der genehmigenden staatlichen Stelle übernahm die Landesdirektion Sachsen dann auch bei allen weiteren Ausbauetappen des „Chemnitzer Modells“.
Dabei war die Stufe 1 des „Chemnitzer Modells“ schon erheblich komplizierter: Es galt, im Chemnitzer Hauptbahnhof Eisenbahn- und Straßenbahnnetz zu verknüpfen – baulich, sicherungs- und zulassungstechnisch eine Herausforderung. Die erste Straßenbahn konnte schließlich am 16. Juni 2014 über eine neu eröffnete Durchfahrt in den Chemnitzer Hauptbahnhof einrollen. Der entscheidende Planfeststellungsbeschluss datiert vom 3. Mai 2006.
Aktuell ist die Stufe 2 des „Chemnitzer Modells“ gerade abgeschlossen – der Ausbau der Verbindung von Chemnitz nach Aue. Auch dieses Vorhaben setzt sich aus einer Straßenbahn- und einer Eisenbahnstrecke zusammen.
Für die Straßenbahnstrecke hat die Landesdirektion Sachsen (LDS) am 10. Dezember 2015 den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Bis zum Stadlerplatz wurde die Straßenbahnstrecke bereits am 2. Mai 2017 in Betrieb genommen. Die Eröffnung der Strecke bis zur Wendeschleife Fraunhoferstraße/Technopark wurde dann am 8. Dezember 2017 gefeiert.
Südlich dieser Straßenbahn-Wendeschleife folgt ein Eisenbahnabschnitt. Für den Eisenbahnabschnitt war ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, das vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) geführt wurde. Die Realisierung des Eisenbahnabschnittes begann im Juli 2019, die Fertigstellung erfolgte 2021 und im Januar 2022 startete der reguläre Fahrbetrieb. Aus dem Straßenbahnnetz heraus verkehren nun Züge im Halbstundentakt bis nach Thalheim, stündlich dann weiter bis Aue. Im Eisenbahnabschnitt sind zusätzliche Haltepunkte unter anderem in Chemnitz-Erfenschlag und Chemnitz-Einsiedel eingerichtet. Des Weiteren ist der Neubau von drei ÖPNV-Verknüpfungsstellen erfolgt – hier können die Fahrgäste komfortabel in Busse umsteigen.
Startsignale für eine bessere Infrastruktur in Sachsen: Seit 2012 hat die LDS mehr als 490 Anträge aus den Bereichen Straßenbau, Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie des Schienen- und Luftverkehrs bearbeitet und abgeschlossen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Prüfungen und Entscheidungen nach dem Energiewirtschaftsgesetz zur Modernisierung der in Sachsen bestehenden Strom- und Ferngasleitungsnetze.
Aber auch für die Zukunft gibt es weitreichende und wegweisende Pläne des Ausbaus mit den Stufen 3 bis 5:
Die Stufe 3 sieht den Ausbau weiterer Strecken ins Erzgebirge über Niederwiesa nach Annaberg-Buchholz sowie nach Olbernhau vor. Diese wird als letzte Stufe des „Chemnitzer Modells“ realisiert werden. Deshalb werden die Planungen erst zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt.
Die Stufe 4 ist mit einer 16 Kilometer langen Neubaustrecke die umfangreichste aller Ausbaustufen des Chemnitzer Modells. Sie umfasst die Norderweiterung nach Limbach-Oberfrohna, die mit dem Chemnitz-Center auch ein großes Einkaufszentrum am Rande der Stadt anschließen und teilweise auf einer ehemaligen Güterzugstrecke verlaufen wird.
Die Stufe 5 schließt an die bereits realisierte Pilotstrecke nach Stollberg an. Vorgesehen sind der Bau einer rund 3,5 Kilometer langen Neubaustrecke über das Gewerbegebiet „Stollberger Tor“ nach Niederwürschnitz sowie der Ausbau und die Elektrifizierung der anschließenden 16 Kilometer langen Bestandsstrecke bis nach St. Egidien. Wiederum in Zuständigkeit der LDS soll im Jahr 2022 das Planfeststellungsverfahren für den Neubauabschnitt eingeleitet werden und im darauffolgenden Jahr das für den Ausbauabschnitt.
[Referat Planfeststellung]
Technisch ist das möglich, weil beide Verkehrsmittel gleiche Spurweiten bei Gleisanlagen und Fahrzeugen nutzen. Damit wird Stück für Stück das Umland – zunächst der Süden, ins Erzgebirge hinein, zukünftig aber auch der Norden – mit dem Chemnitzer Zentrum verbunden. Für die Bürgerinnen und Bürger wird diese Technik in Komfort übersetzt. Sie können sich umsteigefrei, ohne Fußwege und ohne Wartezeiten zum und am Chemnitzer Hauptbahnhof bewegen.
Die Umsetzung läuft stetig und beharrlich: Bereits vor 20 Jahren – Ende 2002 – war eine Pilotstrecke nach Stollberg fertiggestellt worden. Sie diente als sogenannte Stufe 0 des Projektes auch dazu, Erfahrungen zu sammeln, um das Projekt künftig gut steuern zu können. Den für diesen ersten Abschnitt erforderlichen Planfeststellungsbeschluss hatte das damalige Regierungspräsidium Chemnitz im Juli 1999 erlassen.
Die Rolle der genehmigenden staatlichen Stelle übernahm die Landesdirektion Sachsen dann auch bei allen weiteren Ausbauetappen des „Chemnitzer Modells“.
Dabei war die Stufe 1 des „Chemnitzer Modells“ schon erheblich komplizierter: Es galt, im Chemnitzer Hauptbahnhof Eisenbahn- und Straßenbahnnetz zu verknüpfen – baulich, sicherungs- und zulassungstechnisch eine Herausforderung. Die erste Straßenbahn konnte schließlich am 16. Juni 2014 über eine neu eröffnete Durchfahrt in den Chemnitzer Hauptbahnhof einrollen. Der entscheidende Planfeststellungsbeschluss datiert vom 3. Mai 2006.
Aktuell ist die Stufe 2 des „Chemnitzer Modells“ gerade abgeschlossen – der Ausbau der Verbindung von Chemnitz nach Aue. Auch dieses Vorhaben setzt sich aus einer Straßenbahn- und einer Eisenbahnstrecke zusammen.
Für die Straßenbahnstrecke hat die Landesdirektion Sachsen (LDS) am 10. Dezember 2015 den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Bis zum Stadlerplatz wurde die Straßenbahnstrecke bereits am 2. Mai 2017 in Betrieb genommen. Die Eröffnung der Strecke bis zur Wendeschleife Fraunhoferstraße/Technopark wurde dann am 8. Dezember 2017 gefeiert.
Südlich dieser Straßenbahn-Wendeschleife folgt ein Eisenbahnabschnitt. Für den Eisenbahnabschnitt war ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, das vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) geführt wurde. Die Realisierung des Eisenbahnabschnittes begann im Juli 2019, die Fertigstellung erfolgte 2021 und im Januar 2022 startete der reguläre Fahrbetrieb. Aus dem Straßenbahnnetz heraus verkehren nun Züge im Halbstundentakt bis nach Thalheim, stündlich dann weiter bis Aue. Im Eisenbahnabschnitt sind zusätzliche Haltepunkte unter anderem in Chemnitz-Erfenschlag und Chemnitz-Einsiedel eingerichtet. Des Weiteren ist der Neubau von drei ÖPNV-Verknüpfungsstellen erfolgt – hier können die Fahrgäste komfortabel in Busse umsteigen.
Startsignale für eine bessere Infrastruktur in Sachsen: Seit 2012 hat die LDS mehr als 490 Anträge aus den Bereichen Straßenbau, Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie des Schienen- und Luftverkehrs bearbeitet und abgeschlossen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Prüfungen und Entscheidungen nach dem Energiewirtschaftsgesetz zur Modernisierung der in Sachsen bestehenden Strom- und Ferngasleitungsnetze.
Aber auch für die Zukunft gibt es weitreichende und wegweisende Pläne des Ausbaus mit den Stufen 3 bis 5:
Die Stufe 3 sieht den Ausbau weiterer Strecken ins Erzgebirge über Niederwiesa nach Annaberg-Buchholz sowie nach Olbernhau vor. Diese wird als letzte Stufe des „Chemnitzer Modells“ realisiert werden. Deshalb werden die Planungen erst zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt.
Die Stufe 4 ist mit einer 16 Kilometer langen Neubaustrecke die umfangreichste aller Ausbaustufen des Chemnitzer Modells. Sie umfasst die Norderweiterung nach Limbach-Oberfrohna, die mit dem Chemnitz-Center auch ein großes Einkaufszentrum am Rande der Stadt anschließen und teilweise auf einer ehemaligen Güterzugstrecke verlaufen wird.
Die Stufe 5 schließt an die bereits realisierte Pilotstrecke nach Stollberg an. Vorgesehen sind der Bau einer rund 3,5 Kilometer langen Neubaustrecke über das Gewerbegebiet „Stollberger Tor“ nach Niederwürschnitz sowie der Ausbau und die Elektrifizierung der anschließenden 16 Kilometer langen Bestandsstrecke bis nach St. Egidien. Wiederum in Zuständigkeit der LDS soll im Jahr 2022 das Planfeststellungsverfahren für den Neubauabschnitt eingeleitet werden und im darauffolgenden Jahr das für den Ausbauabschnitt.
[Referat Planfeststellung]